Das Crystal Barrel-Experiment war ursprünglich am Low Energy Antiproton Ring (LEAR) am CERN aufgebaut und hat von 1989 bis Ende 1996 Daten zur Antiproton-Proton- und Antiproton-Deuterium-Annihilation in Ruhe und im Fluge bis zu Antiprotonimpulsen von 1,94 GeV/c aufgezeichnet. Der Detektor überdeckte einen Raumwinkel von nahezu 4π und erreichte hohe Auflösungen für geladene Teilchen und Photonen.
Ein Hauptziel des Experiments bestand in der Suche nach gluonischen Anregungen (Glueballs und Hybrids) im Mesonspektrum. Von besonderem Interesse ist der skalare Glueball-Kandidat f0(1500) der vom Crystal Barrel-Experiment entdeckt wurde. Der Zustand wurde detailliert untersucht, insbesondere der Zerfall in zwei Mesonen. Die beobachteten Verzweigungsverhältnisse deuten darauf hin, dass es sich um den skalaren Grundzustand-Glutball handelt, besonders, wenn er mit regulären Mesonen mischt.
Ebenso hat Crystal Barrel ein Teilchen beobachtet, welches explizit in exotische Quantenzahlen zerfällt: Das π1 genannte Teilchen zerfällt in ein Eta und ein Pion. Der Zustand mit einer Masse bei 1400 MeV/c2 and einer Breite von etwa 300 MeV/c2 passt nicht in die Modelle eines Hybrid-Mesons, aber die Quantenzahlen von JPC=1-+ zeigen deutlich, das es sich nicht um ein Quark-Antiquark-Zustand handeln kann.
In Bochum haben wir 2011 die Messdaten des Experiments von den ursprünglichen Bandmedien auf Festplatten kopiert und analysieren die Proton-Antiproton-Annihilationsdaten insbesondere im Hinblick auf das PANDA-Experiment. Dazu verwenden wir das in Bochum entwickelte Partialwellenanalyseprogramm PAWIAN.
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